Freiwillige Feuerwehr Bad Soden am Taunus

Gefahrstoffe - ein Thema für die Feuerwehr

Die Feuerwehr muss im Rahmen ihrer Einsätze neben der Bekämpfung von Bränden und der Durchführung von technischen Hilfeleistungen auch bei Unfällen mit atomaren, biologischen und chemischen Gefarstoffen für einen angemessenen Schutz für Menschen, Tiere, Sachwerte und die Umwelt sorgen.

Im kleinen Umfang, beispielsweise beim Austritt wassergefährdender Betriebsstoffe nach einem Verkehrsunfall, kann jede Feuerwehr eigenständig adäquate Hilfe leisten. Bei größeren Stoffmengen und problematischeren Stoffeigenschaften sind aber speziell ausgestattete und ausgebildete Einsatzkräfte notwendig. Der Main-Taunus-Kreis hat hierzu Gefahrstoff-Einheiten aus verschiedenen Feuerwehren und dem Deutschen Roten Kreuz aufgestellt.

Die Feuerwehr Bad Soden am Taunus stellt mit dem sogenannten "Gefahrstoff-ABC-Zug des MTK" die größte Teileinheit. Ihr Aufgabenschwerpunkt liegt in der Durchführung der Maßnahmen im Gefahrenbereich, beispielsweise:

  • das Retten von Menschen, gegebenenfalls auch mit technischem Gerät und unter umfangreicher Schutzrausrüstung
  • die Vornahme von Messgeräten
  • das Auffangen austretender Gefahrstoffe
  • das Abdichten leckgeschlagener Behältnisse
  • das Umpumpen von Gefahrstoffen

Die Einheit arbeitet im Einsatz eng mit den anderen Teileinheiten zusammen:

  • Die Messgruppe wird von der Feuerwehr Eschborn gestellt und verfügt über umfangreiches Messequipment zum Detektieren von Gefahrstoffen.
  • Das Dekontaminieren (also das oberflächliche Reinigen) von Personen ist eine bei der Feuerwehr Liederbach stationierte Einheit, die nicht nur die eingesetzen Einsatzkräfte, sondern auch größere Mengen an Zivilpersonen von auf ihrem Körper oder ihrer Kleidung anhaftenden Gefahrstoffen zu säubern.
  • Das Dekontaminieren von Verletzten wird durch den Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes Bad Soden organisiert.
  • Das Dekontaminieren von Gerätschaften, wie bspw. Fahrzeugen oder anderem Equipment, wird von der Feuerwehr Kriftel durchgeführt.

Ausrüstung

Kern der Gefahrstoffausrüstung ist der Abrollbehälter Gefahrgut, der die reguläre Feuerwehrausstattung um gefahrstoffspezifische Gerätschaften ergänzt:

  • Umfangreiche Schutzkleidung, um sich im Wirkbereich gefährlicher Stoffe sicher bewegen zu können
  • Messausstattung für atomare und chemische Gefahren
  • Chemikalienbeständige Auffangbehältnisse
  • Gerätschaften zum Aufspüren und Abdichten von Leckagen
  • Materialien zum Aufbau von Förderstrecken, die verwendeten Pumpen und Sch auch von brennbaren, korrosiven und ausgasenden gefährlichen Stoffen
  • Ausstattung zur Probenahme

Ausbildung

Neben Lehrgängen an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel findet auf Standortebene eine kontinuierliche Fortbildung in Theorie und Praxis statt. Hierbei werden die Einsatzkräfte für die drei Bereiche atomar, biologisch sowie chemisch ausgebildet. Für jeden dieser Bereiche gibt es unterschiedliche Schutzausrüstung, Gerätschaften und Messtechnik, welche wiederkehrend vermittelt werden. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass dieses "Spezialthema" kein Hexenwerk ist und auch niemand das Periodensystem der Elemente auswendig können muss. Im Einsatz wie auch in Übungen stehen uns umfangreiche Möglichkeiten an Fachkräften und -stellen zur Verfügung, wie bspw. Chemie-Doktoren, das Gesundheitsamt oder sonstige Einheiten aus dem Bereich der chemischen Industrie.

  • 1: Übungsszenario

  • 2: Fachberater bei der Arbeit

  • 3: Trupps kurz vor Übungsbeginn

  • 4: Kommunikation zwischen Trupps und Führungskraft

  • 5: Messung durchführen

  • 6: Arbeiten im Gefahrenbereich



Notrufnummern

112

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