Freiwillige Feuerwehr Bad Soden am Taunus

Übung "Rheinfire"

Einheiten aus dem Main-Taunus-Kreis nahmen an einer Großübung mit Beteiligung der Bundeswehr teil

Hochwasserlage und ein plötzlicher Gefahrstoffaustritt. Beim Eintreffen der Kräfte mehrere Explosionen. Verletzte soweit das Auge reicht.

Eine knappe Beschreibung dessen, was am Samstag, dem 11.10.2014 unter anderem den Gefahrstoffzug des MTK auf einem Übungsgelände in der Nähe von Speyer erwartete. Zweck der Übung war es, die zivil-militärische Zusammenarbeit zu verbessern. Denn neben dem gesamten G-ABC Zug, drei Löschzügen, dem THW und mehreren Rettungsdienstkräften aus dem Main-Taunus-Kreis, waren am frühen Morgen noch diverse Einheiten der Bundeswehr zusammengekommen. Die Übung wurde vom Amt für Brandschutz und Rettungswesen sowie dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr aus dem MTK vorbereitet.

Rheinfeuer 01

Der G-ABC Zug, bestehend aus der Fachgruppe G-ABC (Bad Soden), der Messkomponente (Eschborn), der Dekontaminationseinheit "Personen" (Liederbach), der Dekontaminationseinheit "Gerät" (Kriftel) sowie der Dekontaminationseinheit "Verletzte" (DRK OV Bad Soden), bekam gegen 09:30 Uhr von der Einsatzleitung den Auftrag, eine Gefahrgutlage mit einem Stoffaustritt sowie mehreren Verletzten abzuarbeiten. Allein hierbei handelte es sich bereits um ca. 100 Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, die es zu koordinieren galt. Unterstützung bekam der Zug unter anderem von einem Spürpanzer Fuchs der Bundeswehr, welcher in einem Gefahrenbereich autark und umluftunabhängig agieren und messen kann.
Nachdem die ABC Einheit der Feuerwehr die Absperrgrenze zum Gefahrenbereich festgelegt hatte, wurden zwei Trupps unter gasdichten CSA (Chemikalienschutzanzug) zur Menschenrettung eingesetzt. Hierbei wurde erst das ganze Ausmaß deutlich. Ca. 40 Verletzte waren auf dem gesamten Gelände verstreut. Das bedeutete Schwerstarbeit für die Trupps, denn sie mussten so schnell wie möglich die Verletzten aus dem Gefahrenbereich heraus zum Verletztensammelplatz bringen. Die gefähigen Patienten wurden angewiesen, die nicht mehr Gefähigen beim Laufen zu unterstützen.
Parallel wurde eine Notdekontamination aufgebaut.

Ein weiteres Problem bestand darin, dass die gesamte Einheit inklusive ihrer Fahrzeuge nun als kontaminiert, also verunreinigt, galt. Sie war regelrecht von den anderen Kräften abgeschnitten. Jetzt mussten aber primär die Verletzten sowie die kontaminierten CSA-Träger dekontaminiert (gereinigt) bzw. medizinisch versorgt werden. Dazu hatte die Bundeswehr mehrere Amphibienfahrzeuge, welche zu Lande und zu Wasser einsetzbar sind, in Bereitstellung stehen. Die Fahrzeuge setzten somit von einem sauberen Bereich über einen Rheinarm hinüber zu dem kontaminierten Teil der Übung. Dort konnten die Verletzten in mitgeführten Fahrzeugen zum Dekontaminationsplatz transportiert werden. Um die Verschleppung der Kontamination zu verhindern, war eine strikte Schwarz-Weiss-Trennung notwendig, was sich aufgrund der Anzahl an betroffenen Personen und Gerät als sehr schwierig und zeitaufwendig darstellte.

Rheinfeuer 02

Nachfolgend kamen die Dekontaminationseinheiten zum Einsatz und zeigten anschaulich ihr Können. Von kleinsten Ausrüstungsgegenständen bis hin zum Großfahrzeug von Feuerwehr und Bundeswehr musste alles von Verunreinigungen befreit werden. Zwischenzeitlich kam es auf dem Gelände zu weiteren Schadensereignissen, welche allesamt durch die Pyrotechnik-Gruppe des MTK eindrucksvoll mit Explosionen und Rauchentwicklung simuliert wurde. Nun kamen zwei überörtliche Löschzüge der Feuerwehren Eppstein und Kelkheim zum Einsatz, um die bereits ausgelaugten Einsatzkräfte abzulösen.

Nach rund sechs Stunden wurde die Großübung durch die Übungsleitung beendet. Für alle Beteiligten war dies eine gute Möglichkeit ihre Ausbildung weiter zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr stand im Vordergrund und funktionierte sehr gut. Der gesamte Übungsablauf wird nun umfangreich aufgearbeitet, um weitere Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Neben vielen Zuschauern und Beobachtern verschaffte sich auch Landrat Michael Cyriax  vor Ort einen Überblick über die Leistungsfähigkeit der Einheiten aus dem MTK.


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